Anwendung eines Fehlerstromschutzrelais

 

[Abstract] Fehlerstrom-Auslöserelais werden als Haupt- oder Backup-Schutz in Niederspannungsverteilungssystemen eingesetzt, um vor allem die Gefahr von Personenschäden oder Bränden zu eliminieren. Daher ist die korrekte Verwendung von Fehlerstrom-Auslöserelais und das Verständnis ihrer Funktionsweise von großer Bedeutung für den sicheren und zuverlässigen Betrieb des elektrischen Systems.

 

[Schlüsselwörter] Fehlerstromschutzschalter, Brandgefahr in Niederspannungsverteilungssystemen

Einleitung: Mit der kontinuierlichen Entwicklung von Niederspannungsnetzen und dem Ausbau des öffentlichen Sektors in unserem Land nimmt auch der Einsatz leistungselektronischer Geräte, insbesondere von Gleichrichtern, Frequenzumrichtern und Schaltanlagen, zu. Dadurch kommt es immer häufiger zu Verzerrungen der Leitungswellenform. Die Anforderungen an die Stromversorgungskapazität und -sicherheit steigen, insbesondere in Stromversorgungssystemen mit separaten Transformatoren. Die Überwachung ist oft unzureichend, und die Sicherheit des Wartungspersonals ist nicht immer gewährleistet. Häufig kommt es zu Berührungen von Leitungen, Leckströmen und Kurzschlüssen, die Brände und andere Sicherheitsrisiken sowie wirtschaftliche Schäden verursachen. Fehlerstrom-Schutzrelais (FI-Relais) sind ein wirksames Schutzsystem, um diese Gefahren zu verhindern. Ihre Hauptaufgabe ist der Schutz von Personen vor Stromschlägen und die Verhinderung von Bränden durch Leckströme in elektrischen Anlagen oder Leitungen.

1: Notwendigkeit des Einsatzes des Fehlerstrom-Auslöserelais

In den letzten Jahren hat der steigende Stromverbrauch und die Zunahme von Wohngebäuden die Anforderungen an den Fehlerstromschutz von Niederspannungsverteilungsleitungen erheblich erhöht. Daher ist in vielen Fällen die Installation von Fehlerstrom-Warneinrichtungen erforderlich. Die überarbeitete Norm GB13955-2005 „Installation und Betrieb von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen“ legt klar fest: Sobald der Fehlerstrom den Nennwert überschreitet, muss die Stromversorgung unterbrochen werden, um erhebliche wirtschaftliche Schäden und negative soziale Auswirkungen auf elektrische Geräte oder Einrichtungen zu vermeiden. Beispiele hierfür sind Notstromversorgungen und Beleuchtungsanlagen im öffentlichen Raum, Sicherheitseinrichtungen im öffentlichen Raum, die Stromversorgung von Feuerlöschanlagen wie Aufzügen, Feuerlöschpumpen und Beleuchtungsanlagen sowie die Stromversorgung von Alarmanlagen. Die Bauordnung GB50096-1999 für Wohngebäude schreibt vor, dass der Hauptstromkreisschutzschalter jedes Hauses über eine Fehlerstrom-Schutzfunktion verfügen muss. Dies soll verhindern, dass der Hauptstromkreisschutzschalter bei einem Stromausfall im gesamten Haus ausfällt. Die Fehlerstrom-Warnfunktion ist in der Regel für den Hauptstromkreisschutz vorgesehen.

2: Fehlerstromrelais der Acrel ASJ-Serie

Das Fehlerstromrelais der Acrel ASJ-Serie bietet Schutz vor Leckströmen und kann mit einer Fernauslösung verbunden werden. Dadurch wird die Stromzufuhr rechtzeitig unterbrochen, indirekter Kontakt verhindert und der Leckstrom begrenzt. Es kann auch als Signalrelais zur Überwachung von elektrischen Anlagen eingesetzt werden. Es eignet sich besonders für den Schutz elektrischer Anlagen in Schulen, Gewerbegebäuden, Fabrikhallen, Märkten, Industrie- und Bergbauunternehmen, nationalen Feuerwehren, intelligenten Gebäuden und Wohngebieten, U-Bahnen, petrochemischen Anlagen, Telekommunikationsunternehmen und Verteidigungseinrichtungen.

Die Produkte der ASJ-Serie verfügen im Wesentlichen über zwei Montagearten. Die ASJ10-Serie wird auf einer DIN-Schiene montiert. Abbildungen und Funktionen sind in der folgenden Tabelle dargestellt:

Fehlerstromrelais

Hauptfunktionen

1. Messung des Reststroms

2. Grenzwertüberschreitungsalarm

3. Der Nennreststrom kann eingestellt werden. 4. Die maximale Leerlaufzeit kann eingestellt werden.

5. 2 Kanäle Ausgangsrelais

6. Lokale/Remote-Test-/Reset-Funktion

 

Unterschied:

1. Messung des Wechselstrom-Fehlerstroms

2. Alarmanzeige bei Stromüberschreitung

Fehlerstromrelais

Hauptfunktionen

1. Messung des Reststroms

2. Grenzwertüberschreitungsalarm

3. Der Nennreststrom kann eingestellt werden. 4. Die maximale Leerlaufzeit kann eingestellt werden.

5. 2 Kanäle Ausgangsrelais

6. Lokale/Remote-Test-/Reset-Funktion

 

Unterschied:

1. Fehlerstrommessung Typ A

2. Aktuelle prozentuale Anzeige der Lichtsäule

Fehlerstromrelais

Hauptfunktionen

1. Messung des Reststroms

2. Grenzwertüberschreitungsalarm

3. Der Nennreststrom kann eingestellt werden. 4. Die maximale Leerlaufzeit kann eingestellt werden.

5. 2 Kanäle Ausgangsrelais

6. Lokale/Remote-Test-/Reset-Funktion

 

Unterschied:

1. Fehlerstrommessung Typ A

2. LCD-Display

3. Alarm bei gegenseitiger Trennung

4. Der Warnwert für die Prognose kann festgelegt werden, und der Rückgabewert kann festgelegt werden.

5. 25 Ereignisaufzeichnungen

Schutzrelais für 10 kV

Abb. 1 10-kV-Anlagenstromverkabelung

1. Grund für die Rekonstruktion der 10-kV-Leistungsschutzeinrichtung

Das ursprüngliche Schutz-, Mess- und Steuerungssystem des 10-kV-Kraftwerks verwendet das importierte integrierte Schutzsystem MiCOM-P122 von Shanghai Areva. Die Anlage ist seit Mai 2007 in Betrieb. Die elektronischen Komponenten des Schutzsystems sind stark gealtert, und die optischen Schutzkopplungselemente weisen eine erhöhte Ausfallrate auf, was die sichere und stabile Produktion des Kraftwerks beeinträchtigt. Darüber hinaus produziert der Hersteller keine Ersatzteile des gleichen Typs mehr; es können lediglich aufgerüstete Ersatzgeräte erworben werden. Die Daten des Schutzsystems entsprechen nicht mehr den aktuellen Anforderungen, und es sind keine Ersatzteile für den Standby-Schutzschalter verfügbar. Der Automatisierungsgrad ist niedrig, die Digitalisierung unzureichend, und die Geräteinformationsverwaltung ist umständlich und entspricht nicht den heutigen Anforderungen. Die Mensch-Maschine-Schnittstelle und die rein englischsprachige Software sind nicht benutzerfreundlich, was die Arbeit erschwert und die Arbeitseffizienz mindert. Angesichts dieser Faktoren ist eine technische Modernisierung des Schutz-, Mess- und Steuerungssystems für den Stromverbrauch des 10-kV-Kraftwerks erforderlich.

3 Anforderungen an den Schutz und die Transformation von 10-kV-Anlagen

Die Schaltanlage und ihr Aufstellungsort bleiben unverändert. Sämtliche ursprünglichen Lastschalter, Sammelschienenschalter, der Spannungswandlerschrank, die internen Sekundärkabel und die Klemmenreihe werden ersetzt. Die Schaltanlagenfront wird entsprechend der Größe des neuen Geräts neu gestaltet und modifiziert. Die Verdrahtung des neuen Geräts, des Zugangs zum Leistungsüberwachungssystem und der Adressierung der Kommunikationsschnittstelle wird abgeschlossen. Im Zuge der Umrüstung wird der Betriebskreislauf optimiert, während die ursprüngliche Schutzkonfiguration beibehalten wird.

4. Auswahl neuer umfassender Schutzmess- und Steuerungstechnik

Das neue integrierte Schutz-, Mess- und Steuergerät vereint Steuerung, Schutz, Fehlerwellenaufzeichnung, Messung, Signalalarmierung, Schaltvolumenerfassung und Kommunikationsfunktionen. Kernstück ist der dreistufige, richtungslose Stromschutz. Das Gerät verfügt über eine Überwachungs- und Erfassungsfunktion für Leitungsparameter. Messdaten und Schutzinformationen können über die Kommunikationsschnittstelle an das Netzüberwachungssystem übertragen werden, um die Automatisierung des Verteilungsnetzes zu erleichtern. Nach der öffentlichen Ausschreibung nationaler Anbieter für das Projekt zur Modernisierung der 10-kV-Anlagenschutztechnik in Wasserkraftwerken wurde schließlich das Mess- und Steuergerät der Serie AM5SE von Acrel Co., Ltd. ausgewählt. Entsprechend den unterschiedlichen Lasteigenschaften der 10-kV-Anlagen-Stromschiene sind die Schutzfunktionen der einzelnen Modelle AM5SE-F (Leitungsschutz-Mess- und Steuergerät), AM5SE-T (Transformatorschutz-Überwachungs- und Steuergerät), AM5SE-M (Motorschutz-Mess- und Steuergerät), AM5SE-B (Selbststeuerungs-Schutz-Mess- und Steuergerät) und AM5SE-UB (PT-Schaltschrank-Überwachungsgerät) in der folgenden Tabelle dargestellt:

Schutzrelais

Modell

Schutzfunktion

AM5SE-F

Mess- und Steuergerät für Leitungsschutz

Dreistufiger Überstromschutz (durch Niederdruck abschaltbar, Schutz in beide Richtungen möglich), Überstromschutz mit Rückwärtszeitbegrenzung (durch Niederdruck abschaltbar), zweistufiger Überstromschutz nullter Ordnung (101) mit Rückwärtszeitbegrenzung, zweistufiger Überstromschutz nullter Ordnung (1.2) mit Rückwärtszeitbegrenzung, Wiedereinschaltung, beschleunigter Überstromschutz (durch Niederspannungsabschaltung), Überlastalarm, Überlastauslösung, Druckverlustauslösung, Druckverlustalarm, Überspannungsschutz, Überspannungsschutz nullter Ordnung, Rückstromschutz, Niederfrequenz-Laserreduzierung/Hochfrequenzschutz (durch Schlupfdifferenz), PT-Ausfallalarm, Steuerstromkreis-Ausfallalarm, FC-Regelkreis mit Überstromverriegelungsfunktion, Schutz bei Stromausfall, CT-Ausfallalarm und Prüfung

AM5SE-T

Mess- und Steuergerät für den Schutz der Stromverteilung

Dreistufiger Überstromschutz (durch kombinierte Spannungsabschaltung erweiterbar), Überstromschutz mit umgekehrter Zeitbegrenzung (durch kombinierte Spannungsverriegelung erweiterbar), zweistufiger Überstromschutz nullter Ordnung 101, zweistufiger Überstromschutz nullter Ordnung 102, Überstromschutz nullter Ordnung mit umgekehrter Zeitbegrenzung, Überlastalarm, Überlastauslösung, PT-Unterbrechungsalarm, Steuerstromkreisunterbrechungsalarm, Ausfallschutz, CT-Unterbrechungsalarm, FC-Regelkreis mit Überstromverriegelungsfunktion

AM5SE-B

das Selbstprojektionsschutz-Mess- und Steuergerät

Dreistufiger Überstromschutz (durch zusammengesetzte Spannungsverriegelung mit Richtungsverriegelung), Überstromschutz mit umgekehrter Zeitverzögerung (durch zusammengesetzte Spannungsverriegelung), beschleunigter Überstromschutz (durch zusammengesetzte Spannungsverriegelung), Standby-Funktion (unterstützt 11 verschiedene Stromversorgungssysteme), PT-Ausfallalarm, Steuerstromkreis-Ausfallalarm, Busladeschutz, Wiedereinschaltung, Überlastkopplung/-alarm, zweistufiger Überstromschutz nullter Ordnung, beschleunigter Überstromschutz nullter Ordnung, Überprüfung der gleichen Periode

AM5SE-M

Motorschutz-Mess- und Steuergerät

Aktueller Schutz (Anlauf, Betrieb), zweistufiger Stromschutz, Rücklaufschutz, zweistufiger Gegenstromschutz, Rücklaufzeitbegrenzungsschutz negativer Ordnung, zweistufiger Überstromschutz nullter Ordnung, Heißüberlastschutz, Überlastschutz, Überlastalarm, Überlastauslösung, Blockierschutz, Schutz bei langer Anlaufzeit, Schutz bei Stromausfall, PT-Ausfallalarm, Steuerstromkreisausfallalarm, Unterspannungsschutz, Überspannungsalarm nullter Ordnung, FC-Regelkreis mit Überstromverriegelungsfunktion, Schutz vor Spannungsunsymmetrie, Phasenfolgeschutz, Phasenspannungsschutz, Überspannungsschutz

Zusätzlich zu den oben genannten Schutzfunktionen verfügt jedes Mikrocomputer-Schutzmess- und Steuergerät über eine RS485-Schnittstelle. Diese ermöglicht die Kommunikation mit dem Energieüberwachungssystem, die unabhängige Überwachung von Betriebskreisen, die Anzeige des Schaltzustands und eine umfassendere Überwachung der Schaltkreise. Dank der integrierten Hop-Funktion können Anwender optional investieren. Die neu konfigurierten Mikrocomputer-Schutzmess- und Steuergeräte der AM5SE-Serie bieten einen großen Funktionsumfang. Jedes Menü kann wahlweise in Chinesisch oder Englisch konfiguriert werden, was die Bedienung und Wartung vereinfacht.

5. Auslegung einer 10-kV-Anlage

Die neu konfigurierten computerintegrierten Schutz-, Mess- und Steuergeräte der Serie AM5SE sowie die zugehörigen Zeichnungen wurden von Acrel Co., LTD. entwickelt. Der Schaltplan des Sekundärkreises basiert auf den Originalzeichnungen des 10-kV-Hochspannungsschranks. Die Anordnung der Klemmenreihen orientiert sich an dieser Zeichnung, die wiederum den geltenden Vorschriften entsprechen muss. Bei gleicher Lastart sind Klemmen- und Leitungsnummerierung strengen Regeln unterworfen. Die Genauigkeit der Zeichnung ist entscheidend für eine reibungslose Installation und Inbetriebnahme sowie einen sicheren Betrieb.

6. Schutz- und Umwandlungsprozess der Stromversorgung von 6 10-kV-Anlagen

Das 10-kV-Kraftwerk muss die Baubedingungen erfüllen: detaillierter Bauplan und Zeichnungen; Abnahme der neuen Ausrüstung durch die Anlagenleitung; Sicherheitsschulung des Baupersonals; vollständige Bereitstellung von Werkzeugen und Materialien. Der Bau erfolgt strikt nach Plan und Zeichnungen, um einen reibungslosen Ablauf jedes Bauabschnitts zu gewährleisten.

6.1 Hardware-Umwandlung für den Schutz der 10-kV-Anlagenleistung

Die Sanierung einer 10-kV-Anlage besteht im Wesentlichen aus drei Schritten: dem Austausch der Klemmenreihe im Schaltschrank, der Entfernung der alten umfassenden Schutzmess- und Steuerungseinrichtung sowie der Installation und Montage der neuen umfassenden Schutzeinrichtung und der Kabelanordnung.

6.1.1. Ersetzen Sie die Terminalreihe.

Der Austausch von Klemmen muss einzeln erfolgen. Es ist verboten, zwei oder mehr Klemmen gleichzeitig zu ersetzen, um Fehlanschlüsse und damit verbundene Verdrahtungsfehler zu vermeiden. Tauschen Sie daher immer nur die Klemmenreihe in einem Schaltschrank aus, um Fehlverdrahtungen effektiv zu verhindern. AC- und DC-Stromversorgung, Auslösekreis und Signalstromkreis müssen isoliert sein. Die isolierten Klemmen dürfen nicht gelöst werden, um Kurzschlüsse zu vermeiden. Achten Sie beim Austausch der Klemmenreihe darauf, dass die ursprüngliche Schleifenanschluss- und Leitungsnummerierung unverändert bleibt, damit die nachfolgenden Verdrahtungs- und Leitungsprüfungsarbeiten reibungslos durchgeführt werden können.

6.1.2 Abriss der alten umfassenden Schutzmess- und Steuerungseinrichtung

Gemäß Bauplan und Zeichnungen sind die zu demontierenden Komponenten zu entfernen. Dazu gehören die alten integrierten Schutz-, Mess- und Steuergeräte, Zwischenrelais in der Schaltanlage, Spannungsrelais, Zeitrelais und weitere Komponenten sowie die zugehörigen Sekundärleitungen. Beim Demontieren ist darauf zu achten, dass die Komponenten nicht beschädigt werden und keine funktionstüchtigen Sekundärleitungen versehentlich entfernt werden. Die Komponenten sind zu sortieren, zu demontieren und zu lagern. Um Unordnung auf der Baustelle zu vermeiden, sind die 6S-Anforderungen zu erfüllen.

6.1.3 Installations- und Montagelinie sowie Kabelanordnung des umfassenden Schutzmess- und Steuergeräts

Aufgrund der unterschiedlichen Abmessungen der neuen und alten Schutzmess- und Steuergeräte entspricht die Einbauöffnung der Schaltschrankfront nicht den Abmessungen des neuen Schutzmess- und Steuergeräts. Die Einbauöffnung muss daher ausgeschnitten und erweitert werden, um das neue Gerät zu installieren und Beschädigungen der Frontplatte beim Ausschneiden zu vermeiden. Für den Anschluss des neuen Geräts ist ein neues Kabel zu verwenden. Alle nicht benötigten Kabel sind zu entfernen, um parasitäre Stromkreise auszuschließen. Die Verdrahtung muss exakt gemäß den Konstruktionszeichnungen erfolgen, um Leckströme, Fehlanschlüsse und Fehlschaltungen zu verhindern. Die Verdrahtung des neuen Geräts muss ordentlich, einheitlich und übersichtlich sein und eine einfache Inspektion und Wartung ermöglichen.

6.2 Schutz der Stromversorgung und Inbetriebnahme der 10-kV-Anlage

Schutz und Fehlersuche gliedern sich in vier Hauptschritte: Prüfung der Sekundärkreise, Funktionsprüfung der Schutzeinrichtung, statische Fehlersuche und Übertragungstest. Prüfen Sie sorgfältig alle Klemmen und Leitungen gemäß den Konstruktionszeichnungen. Achten Sie besonders auf die korrekte Funktion des Stromwandler-Sekundärkreises (CT) hinsichtlich Unterbrechung, Polarität und Verdrahtung. Prüfen Sie außerdem die korrekte Verdrahtung von Telemetrie, Fernkommunikation und Fernsteuerung. Kontrollieren Sie den Gleichstrom-Steuerkreis auf Kurzschlüsse, insbesondere zwischen Erdung und LN. Messen Sie den Isolationswiderstand des Gleichstrom-Steuerkreises (1000 V) und prüfen Sie, ob der Wechsel-/Gleichstromkreis Strom führt. Da die Fremdfirmen mit dem Sekundärkreis des Herstellers nicht vertraut sind, kann es bei der Umrüstung leicht zu Fehlern und Fehlanschlüssen kommen.

Die Wechselspannungs- und Gleichstrom-Regelkreise werden eingeschaltet, um die Funktion jedes einzelnen Kreises zu überprüfen. Prüfen Sie, ob die Telemetrie-, Fernsignal- und Fernsteuersignale korrekt sind, die Messgeräte, Kontrollleuchten, Beleuchtung und Heizkreise ordnungsgemäß funktionieren und die Sprungschutzfunktion des Schalters korrekt ist. Schalten Sie den Regelkreis ein, um die korrekte Verdrahtung jedes einzelnen Kreises weiter zu überprüfen.

Die statische Fehlersuche der Schutzeinrichtung umfasst die Stichprobenprüfung, das Hochladen und Überprüfen der Sollwerte sowie die Funktionsprüfung. Die Leitungsschutzeinrichtung AM5SE-F, die Transformatorschutzeinrichtung AM5SE-T, die Motorschutzeinrichtung AM5SE-M, die Standby-Selbstschalteinrichtung AM5SE-B und die PT-Überwachung werden geprüft, indem Strom an die Sekundärseite des Stromwandlers angelegt und eine analoge Spannung an den PT-Schaltschrankanschluss angelegt wird. Die korrekte Anzeige von Gerät AM5SE-UB, Voltmeter, Amperemeter und Überwachungssystem sowie die korrekte Phasenfolge und Phasenlage des Wechselspannungs- und Wechselstromkreises werden verifiziert. Die Sollwerte werden gemäß der Sollwertvorgabe für die Einzelpaar-Schutzeinrichtung eingestellt und überprüft. Die Funktionsprüfung der Schutzeinrichtung dient der Überprüfung der korrekten Aktionslogik und der Reaktionszeit der mikrocomputergestützten Schutzmess- und Steuergeräte der AM5SE-Serie durch Anlegen analoger Werte. Es dürfen keine Ausfälle oder Fehlfunktionen auftreten, und die Reaktionszeit muss den Anforderungen entsprechen. Die statische Fehlersuche der Schutzeinrichtung gewährleistet, dass die Schutzeinrichtung sensibel auf Fehler reagieren und Alarmsignale sowie Auslösebefehle zuverlässig und schnell ausgeben kann.

Die Datenverbindung zwischen dem umfassenden Schutzmess- und Steuergerät und dem Energieüberwachungssystem ist korrekt, und Betriebszustand, Sollwerte, Ereignisprotokolle und weitere Informationen des Schutzgeräts können in Echtzeit im Hintergrund erfasst werden. Die Anbindung des Schutzgeräts an den Hintergrund verbessert die Verwaltung des Relais-Schutzsystems und den Automatisierungsgrad der Fehlerinformationsverarbeitung.

Der Übertragungstest simuliert die vom Schutzgerät erfasste Fehlermenge. Das Schutzgerät sollte den Auslöseschalter verlassen, um die korrekte Funktion der Schutzlogik, des Auslösekreises und des Signalkreises zu überprüfen. Außerdem wird geprüft, ob der Schalter über den Host-Computer ferngesteuert ordnungsgemäß geöffnet und geschlossen werden kann. Für jede Gruppe von Schutzgeräten ist ein vollständiger Übertragungstest durchzuführen, um die korrekte Funktion der Schutzlogik jedes Schaltschrank-Schutzgeräts, die Auslösung der Schutzausgänge, das ferngesteuerte Öffnen und Schließen sowie die korrekte Signalisierung sicherzustellen.

6.3 Probleme bei der Transformation und Optimierung

Nach Abschluss der Umrüstung des neuen umfassenden Schutz- und Messsystems stellte sich während des Übertragungstests heraus, dass der Schalter nur einmal geschlossen werden konnte. Ein erneutes Schließen war nur nach einem Neustart der Steuerstromversorgung möglich. Die Analyse ergab, dass in der Schließspule des Leistungsschalters kein Schließpunkt vorhanden war. Da das Schließrelais im Schutzsystem die zuverlässige Schließung des Leistungsschalters gewährleisten soll, konnte die Energie des Schließ- und Halterelais nach dem Schließen nicht freigegeben werden, da in diesem Fall kein Schließpunkt in der Schließspule vorhanden war. Daher musste das System neu gestartet werden, damit das Schließ- und Halterelais vor dem nächsten Schließvorgang freigegeben werden konnte. Nach mehreren Rücksprachen mit dem Hersteller des Leistungsschalters und den zuständigen Mitarbeitern des Wasserkraftwerks wurden mehrere Schließpunkte in Reihe vor der Schließspule geschaltet, wodurch die genannten Probleme behoben wurden. Abbildung 2 zeigt am Beispiel des AM5SE-T-Transformator-Schutz- und Messsystems das Sekundärschaltbild des Öffnungs- und Schließkreises des umgebauten Wasserkraftwerks.

10-kV-Schutzrelais

Abbildung 2: Quadratisches Schaltbild der AM5SE-T-Split-Schaltung

7. Umgestaltung des 10-kV-Stromüberwachungssystems

Um den Betrieb und die Datenerfassung des gesamten Verteilerraums in Echtzeit zu überwachen, wurde für das Wasserkraftwerk ein Acrel-2000Z-Leistungsüberwachungssystem installiert. Dieses System lädt die Schutzdaten der Mikrocomputer an das System hoch, um die Leistungsüberwachung und -steuerung des 10-kV-Umspannwerks zu realisieren und den Automatisierungsgrad zu verbessern. Zu den Hauptfunktionen gehören: Echtzeitüberwachung, Abfrage elektrischer Parameter, Betriebsberichte, Echtzeitalarme, Abfrage historischer Ereignisse, Leistungsstatistikberichte, Benutzerrechteverwaltung, Netzwerktopologie, Überwachung der Stromqualität, Fernsteuerung, Kommunikationsmanagement, Fehlerprotokollierung, Ereignisprotokollierung, Kurvenabfrage, Webzugriff und App-Zugriff.

8. Schlussfolgerung

Die Modernisierung der 10-kV-Leistungsschutzeinrichtung im Wasserkraftwerk hat Probleme wie die starke Alterung elektronischer Bauteile, den niedrigen Automatisierungsgrad, die unübersichtliche Mensch-Maschine-Schnittstelle und die schwierige Wartung gelöst. Das neue, mikrocomputergestützte Schutz-, Mess- und Steuergerät der AM5SE-Serie ist funktionaler und benutzerfreundlicher. Das LCD-Display zeigt Spannung, Stromstärke und verschiedene Ereignisprotokolle intuitiver an. Die Debug-Software ist leistungsstark, einfach zu bedienen und leicht zu erlernen und verfügt über eine benutzerfreundliche Oberfläche. Der Betriebskreis überwacht das Schalten und die Trennung des Steuerkreises. Die Kontrollleuchte am Gerätepanel zeigt die Schaltstellung und den Schließzustand direkt an und ist somit für das Betriebs- und Wartungspersonal besser ablesbar. Das Motorschutz-, Mess- und Steuergerät AM5SE-M erkennt zusätzlich den Anlauf- und Betriebszustand des Motors und ist mit Schutzfunktionen für Anlauf-, Betriebs- und Zweibetriebsbereiche ausgestattet. Dadurch wird das Problem hoher Anlaufströme und damit verbundener Fehlschaltungen gelöst. Das Schutzgerät ist mit einer RS485-Kommunikationsschnittstelle ausgestattet. Die Schnittstelle ermöglicht die direkte Verbindung der Schutzgeräte. Die Daten werden an das Acrel-2000Z-Leistungsüberwachungssystem übertragen und ermöglichen so die komfortable Anzeige und Verwaltung von Schutz- und Fehlerinformationen. Seit der Inbetriebnahme des neuen, umfassenden Schutz-, Mess- und Steuerungssystems arbeitet die Anlage einwandfrei. Der Einsatz des neuen Systems bietet umfangreiche Schutzfunktionen, eine benutzerfreundliche Oberfläche sowie einfache Bedienung und Wartung. Dies verbessert den zuverlässigen Betrieb des Wasserkraftwerks und gewährleistet die sichere und stabile Produktion der Anlage – ein deutlicher Vorteil.

 

Referenz

[1] Nb/T 35010-2013 Norm für die Auslegung von Relais-Schutzsystemen für Wasserkraftwerke

[2] DL/T 5164-2002 Technischer Code für die Auslegung der Hilfsenergieversorgung von Kraftwerken

[3] GB/T 50171-2012 Norm für die Konstruktion und Abnahme von Schaltschrank-, Verteiler- und Sekundärstromkreisverdrahtungen in der Elektroinstallationstechnik

[4] Huang Jinxin. Umbau der 10-kV-Hilfsleistungsschutzeinrichtung des Wasserkraftwerks Longtan

[5] Integrierte Automatisierungs-, Betriebs- und Wartungslösung für das Umspannwerk Ankrui. November 2021


Veröffentlichungsdatum: 31. August 2022